Feuer
in Studentenwohnheim mit Menschenleben in Gefahr - Einsatzübung
am 21. Mai 2007 auf dem Gelände der Helmut-Schmidt-Universität
der Bundeswehr. Gemeinschaftsübung der FF Tonndorf (F-2917) und
der FF Wandsbek-Marienthal (F-2918). |
Die
Uhr schlug 20:04 h, als die FF Tonndorf über Funk von dem Disponenten
zu einem Feuer in die Helmut-Schmidt-Universität alarmiert wurde.
Die Einsatzmeldung lautete: Starke Verqualmung aus einem Fenster im 1.OG
einer Wohnunterkunft, Bundeswehr-Universität, Holstenhofweg 85, Haus
W8, Einweisung vor Ort durch Wachpersonal am Haupteingang; mit aus: der
Zug 23. ----
Dichter
beißender Qualm quoll bereits aus dem 1.OG eines Studentenwohnheims
auf dem Gelände der Bundeswehr-Universität, als die FF Tonndorf
mit ihren beiden Löschfahrzeugen am Einsatzort eintraf.
Nach der ersten Erkundung durch den Wehrführer mit seinem Melder
war schnell klar, dass es sich um einen ausgedehnten Zimmerbrand im 1.OG
des ca. 15 x 45 Meter messenden, dreigeschossigen Studentenwohnheims handelte.
Besonders brisant erwies sich die Mitteilung des Wachoffiziers vor Ort,
dass dieses Gebäude ca. 70 Bewohner beherbergt und nicht klar war,
wieviele davon sich momentan darin befanden...
Mit
diesem ersten Wissen veranlasste der Einsatzführer sofort eine alarmierende
Rückmeldung an die Einsatzzentrale mit der Erhöhung auf "FEU2Y"
(Feuer / 2. Alarm / Menschenleben in Gefahr).
Daraufhin wurde die FF Wandsbek-Marienthal (F-2918) hinzualarmiert, -
seitens der FEZ auf FEU3Y erhöht und
2 weitere Züge, diverse RTW, 2 NEF, 1 GRTW, Führungsdienste,
etc. entsandt.
Währenddessen wurden in Windeseile die ersten Schläuche verlegt
und der kombinierte Rettungs- und Löscheinsatz durch zwei Angriffstrupps
unter schwerem Atemschutz über den Haupteingang des Gebäudes
durch das Treppenhaus begonnen.
Als erstes der nachalarmierten Kräfte erreichte die FF Wandsbek-Marienthal
die Einsatzstelle und postierte sich auf Anweisung des Tonndorfer Wehrführers
auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes, auf der schon
mehrere Bewohner an geöffneten Fenstern um Hilfe ersuchten...
Diese wurden von den Kameraden der FF Wandsbek-Marienthal über Steckleitern
aus dem 1.OG gerettet. Ebenso erfolgte von der Gebäuderückseite
ein 2. Löschangriff über Steckleiter durch einen Angriffstrupp
unter schwerem Atemschutz.
Die Kameraden der FF Tonndorf suchten hingegen systematisch im stark verqualmten
Gebäude Stockwerk für Stockwerk sämtliche Wohneinheiten
nach Verletzten und vom Rauch eingeschlossenen Personen ab.
Insgesamt 24 Personen wurden aus der betroffenen Wohnebene gerettet. 4
Personen davon waren ohne Bewusstsein (Rauchgasinhalation und teilw. leichte
Verbrennungen) und wurden von den PA-Trupps ins Freie getragen, wo sie
vom Rettungsdienst auf dem eingerichteten Verletzten-Sammelplatz entgegengenommen
und medizinisch versorgt wurden. 20 weitere Bewohner wurden unverletzt
mit Fluchthauben durch Feuerwehrpersonal aus dem Gebäude geleitet.
Was sich nun hier so realistisch und spektakulär anhört - war
"nur" eine großangelegte ÜBUNG zweier benachbarter
Freiwilliger Feuerwehren des Bereiches Wandsbek (291), wie sie tatsächlich
für dieses Objekt zuständig sind und auch so in dieser Alarmfolge
jederzeit zum gemeinsamen Einsatz kommen könnten.
Der Verlauf dieser Übung stand unter den wachsamen Augen der Übungsleitung-FF-Tonndorf,
dem Sicherheitsmanagement der Bundeswehr-Universität, dem Bereichsführer
Wandsbek - Torsten Hansche (F-291), sowie zahlreichen "Zaungästen"
und natürlich der Pressestelle der Bundeswehr.
Diese Übung ist bei allen Beteiligten sehr gut aufgenommen worden,
da zum einen das Objekt und zum anderen die Einsatzbedingungen (starker
Rauch, lange Rettungswege, Orientierungserschwernis, Anzahl und Lebendgewicht
von Verletztendarstellern (keine starren Puppen), Stressfaktoren, etc.)
aüßerst "real" waren. Den Trupps wurde einiges abverlangt
und somit echte Erschöpfungszustände herbeigeführt... -
eben alles so... wie im richtigen Leben..., oder besser gesagt, wie im
"echten" Einsatz.
Unser grosser Dank geht an dieser Stelle insbesondere an das Sicherheitsmanagement
der Bundeswehr-Universität, welches uns vor und auch während
der gesamten Übung mit ihrem ganzen Einsatz und ihrer ganzen Begeisterung
für unsere Feuerwehrarbeit zur Seite stand. Ein ganz besonderer Dank
geht an die Besatzung des Bundeswehr-RTW, der bei dieser Übung den
Sanitätsdienst dargestellt hat und somit voll in das Geschehen integriert
war. Wir kommen gerne wieder.... aber bitte nur zu Übungszwecken
! [C.H.]
Die
komplette Foto-Serie finden Sie HIER...
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